Die Kaminplatten, die ich auf meinen Einkaufstouren entdecke, sind unterschiedlich gut erhalten: Gelegentlich finde ich ein
perfekt erhaltenen Exemplar aus einer Sammlung, an dem keine weiteren Arbeiten erforderlich sind.
Gelegentlich wurde die Platte von einem Vorbesitzer - meist matt oder seidenmatt schwarz - lackiert. Da auch dieser Anstrich Teil der Geschichte dieser Antiquität ist, lasse ich diese Platten meist in lackiertem Zustand.
Die Möglichkeiten, die Platte im Kamin oder an einer Wand zu Dekorationszwecken einzusetzen, werden hiervor nicht berührt.
Meist aber ist die Platte nicht lackiert, sondern einfach mehr oder weniger verrostet.
Die gesamte Oberfläche ist mit einer dünnen Rostschicht überzogenen, an einigen Stellen ist der Rost etwas stärker ausgeprägt. Hier und da ist der Rost von einer Schicht aus Ruß überzogen.
Größere Roststellen werden mit einem Meißel vorsichtig entfernt, dann wird die gesamte Vorderfläche der Kaminplatte mit einer rotierenden Stahlbürste behandelt, bis das Metall fast überall blank zu Tage tritt.
Eventuell noch verbleibende kleinere Rostanhaftungen stören nicht, sondern betonen noch den originalen Charakter. Es ergibt sich eine wunderschön metallische,
leicht glänzende, oft silbrig bis rötlich-bräunliche Oberfläche. Bei einer derart behandelten Platte lässt sich das Material und die Oberflächenstruktur sehr schön ertasten. Der Metall -
Charakter des Gusseisens kommt so am besten zur Wirkung. Allerdings muss man bei einer nur gebürsteten, aber nicht lackierten Platte damit rechnen, dass im Laufe der Jahre erneuert eine dünne
Schicht Flugrost auftritt. Diese lässt sich aber gewöhnlich leicht wieder mit einer Drahtbürste entfernen.
Eine Behandlung mittels Sandstrahlen führe ich nur durch, wenn sie unumgänglich ist, da die Oberflächenstruktur des Metalls stark leidet und die Patina teilweise
zerstört wird.
Prinzipiell restauriere ich nur die Vorderseite und lasse die Rückseite im Originalzustand. So kann sich jeder - ob interessierter Laie oder Fachmann - ein besseres Bild vom wahren Alter der jeweiligen Kaminplatte machen